Ein Volk was beim Straße fegen chinesische Schriftzeichen übt

Jimjilbang

Also wenn ich so zurück blicke auf die zwei Monate Südkorea muss ich sagen, ich bin total begeistert von deren Saunakultur und der Idee darin schlafen zu können. Preisgünstig und sehr angenehm zugleich, beides miteinander zu verbinden. Die Frauen treffen sich auf einen Schwatz im Schwitzraum und machen es sich mit Eiskaffee, kalten Wickel um den Kopf und Wasserschüssel an den Füßen gemütlich. Ob jung oder alt, alle pflegen sich intensiv, bringen ihre Quaddeln auf die „knackigen“ Stellen und machen ihre Sport- und Dehnungsübungen. Überall gibt es verschieden temperierte Wasserbecken mit all möglichen Massagedüsen. Ebenso das Angebot, sich massieren zu lassen. Im integrierten Restaurant kann man landestypisch essen oder sich beim Friseur die Haare gleich schön machen lassen.

Ruheräume im JimjilbangSpa

ein Foto liebendes Volk

Immer und überall nehmen die Südkoreaner alles mit ihrem Smartphone´s auf. Sind aber auch begeistert, wenn ich meine Bilder zeige und ermüden selbst bei 1800 Stück nicht. In Ulsan City hängt jetzt u.a. der Altai im Restaurant bei Jim Choo. Schnell habe ich ein paar meiner schönsten Foto´s entwickeln lassen und mich so bei Kim für den schönen Tag bedanken können. Ihr Schwager wollte auch unbedingt eine Visitenkarte. Ein Foto von mir mit Fahrrad und Gepäck vor der Silhouette Dresdens möchte jeder gerne haben, der mit mir intensiver ins Gespräch kommt. Einen Abend im Hostel auf Jeju wurde Leinwand und Beamer heraus geholt. Am meisten haben sich die jungen Mädchen über die Bilder vom Sexmuseum mit Paulchen amüsiert und Tränen vergossen vor Lachen. Im Hostel Iidy auf Jeju ziert der Sonnenuntergang vom Baikalsee nun die Wand. Im Jimjilbang in Incheon habe ich das Bild von Steffi und den Kindern mit dem weißen Einhorn verschenkt, weil es der jungen Frau so gut gefiel.

Baikalsee auf JejuAltai in Ulsan City

von Pontius zu Pilatus

Am check-in Schalter B34 werde ich gefragt, ob ich eins von den verbotenen Sachen in meinem Gepäck habe? Ich schaue auf den Zettel und denke daran, dass ich zwei Feuerzeuge im Kocherset habe und sage „ja“. Der Beamte am Schalter kippt fast um vor Entsetzen. Dann sage ich „natürlich nicht“ und füge hinzu: „Wenn sie etwas finden, nehme ich es heraus.“ Er nimmt es mit Humor und meint, es wird eh vom Zoll kontrolliert. Kurz darauf fährt mein Sack mit Inhalt aller Fahrradtaschen das Fließband entlang. Das Fahrrad soll ich am Sperrgepäckschalter abgeben und danach wieder zu ihm kommen ohne anzustellen. Der Schalter hat geschlossen mit einem Hinweisschild: Bitte nutzen sie den nächsten Schalter im Bereich D. Also schiebe ich den Gepäckwagen zum anderen Schalter. Dort werde ich abgelehnt. Ohne Verpackung wird das Fahrrad nicht transportiert. Ich sage ihm, nein, dass kann nicht sein. Davon steht nirgend etwas geschrieben. Ein junger Mann meint, ich soll mitkommen und begleitet mich zu einem anderen check-in Schalter A21. Ich bestehe darauf, dass nichts von einer Verpackung in der Internetseite der Korean Air stand und möchte einen Vorgesetzten sprechen. Die junge Dame erklärt mir, dass es so mitgenommen werden kann, aber auf eigenes Risiko. Wenn etwas zerbricht, wird keine Haftung übernommen. Da frage ich mich doch: Wie wird denn dann mit dem Gepäck umgegangen? Besser ist es zu verpacken. Der Verpackungsservice ist gleich nebenan. So reihe ich mich in die anderen Wartenden ein. Hier wird ALLES verpackt. In weniger als 5 Minuten hat mein Fahrrad ein neues Outfit. Der ganze Spaß kostet natürlich.

Ich schiebe mein Riesen Paket nochmals zum jungen Mann an den check-in Schalter A21. Jetzt werde ich endlich abgefertigt. Es wird gewogen und bekommt an allen Ecken und Kanten Aufkleber verpasst. Es ist das Übergewicht zu bezahlen. Ich reiche ihm das Geld. Nein, nicht hier, ich muss zum gegenüber liegenden Schalter und dort bezahlen und dann wieder zu ihm kommen „grrrr“. Er fragt noch, ob ich eine ETA für Sri Lanka habe. Stolz zeige ich ihm mein Touristenvisa für Sri Lanka. Keine Ahnung was er gemacht hätte, wenn ich es nicht gehabt hätte? Ich bezahle am gegenüber liegenden Schalter. Das dauert etwas, weil die junge Frau am Schalter mein Boardingticket sucht. Mit der Quittung in der Hand auf zurück zum jungen Mann. Der hat schon das Riesenpaket auf dem Wagen. Zusammen geht es wieder zum Sperrgepäckschalter. Dort werde ich samt Fahrrad in den Zollraum geschoben. Die netten Zollbeamtinnen nehmen ein Kattermesser und schlitzen damit die schöne Verpackung wieder auf. Mein Herz blutet ich kann es kaum fassen. Sie untersuchen mit einem elektronischen Suchgerät den Inhalt und kleben es mit Klebestreifen wieder zu. Warum dann soviel Aufwand? Drei Stunden hat der ganze Spaß gedauert. Ein Glück, dass ich so viel Zeit habe.

Fahrrad VerpackungTerminal Airport Incheon

3 Gedanken zu „Ein Volk was beim Straße fegen chinesische Schriftzeichen übt“

  1. How are you? I guess you are meeting new friends somewhere. I cannot read German language but I can see korean Sauna. Take care all the time. Bye~

  2. Liebe Heike!
    Mit Interesse und viel Vergnügen beim Lesen verfolge ich regelmäßig Deine Reiseberichte. Sie sind eine wahre Bereicherung, auch wenn ich die ein oder andere Erfahrung nicht unbedingt selbst machen möchte.
    Frohe Weihnachten und liebe Grüße. Iris

  3. Liebe Heike,

    hier ist das Fest vorbei. Zum zweiten Feiertag kam der Schnee.
    Frost ist auf Dauer vorausgesagt, so dass wohl Schlittschuhlaufen auf dem Dippelsdorfer Teich in einigen Tagen möglich wird.

    Deine Einträge verfolgen wir in Abständen.
    Dein Fest mit deine Liebsten war sicher ein highlight auf deiner Reise.

    Dir weiterhin tolle Erlebnisse auf deiner Reise, dass auch 2015 noch viele highlights für dich auf deinem Weg liegen.

    Alles Gute, Simona und Norbert

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