Magic Altai

DSC02353 Nach einer „Durch-Glotzten-Nacht“ vor dem Hotelfernseher, um das Endspiel der Fussball WM zu verfolgen, wurde ich um 8 Uhr Ortszeit Barnaul vom Reiseführer Ivan und Fahrer Anatoli abgeholt. Aber die „runden“ Augen haben sich ja dann letztendlich doch gelohnt. Deutschland ist 2014 Weltmeister – juhu!!!

Unsere Reisegruppe bestand aus 7 Teilnehmern: Jutta + Volker, Karin + Dirk, Astrid, Carmen und ich. Auf dem langen Weg in den Altai haben wir in einem sibirischen Holzhüttendorf am Fluss Kartun übernachtet. Am Abend gab es russische Sauna (Banja) mit Filzhut gegen Überhitzung des Kopfes und Erfrischung im reißendem Fluss für besonders Mutige.

Da es in Russland nicht möglich ist, ohne „Migrazionnaja Karta“ zu reisen, haben wir Bekanntschaft mit russischen Behörden in Gorno Altaysk gemacht. Dort erhielt Astrid nach einigem Hin- und Her, nebst Abdrücke aller Finger, ein neues Dokument und war nun berechtigt, mit uns in den Altai zu fahren. Was wir dort alles erlebten seht ihr in Flickr und hier:

  • Flussfahrt mit Panzer

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  • Mitternachtssnak in Tyungur
  • Rafting als Abkürzung
  • Gepäcktransport mit Pferden
  • Besichtigung einer altaiischen Rauchsauna + seltene Orchideen am Weg
  • viele Höhenmeter zu einem Meer blauer Blumen + einer Herde wilder Pferde

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  • Abendbrot bei Hagelkörnersturm
  • Eiszapfenkalte Nacht
  • Gipfelfoto`s der „Glorreichen Sieben“

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  • Outdoor Geburtstagstorte von unserer lustigen Köchin Lena (Kekse mit Frischkäse, Äpfeln, Nüssen, Zimt und mit Apfelsinen verziert) Ein ♥liches Dankeschön an dieser Stelle an alle Glückwunschüberbringer.

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  • Wasserfall mit kreisrundem Regenbogen
  • Geburtstagsparty mit altaiischem Kräuterlikör
  • grandioser Blick auf die Berge
  • schwarze Schlange mit Wasser (Ivan meinte den Wasserschlauch)

Am Fuße der Belucha ließen wir uns nieder und hörten vom singenden Wunderarzt Lieder. Die Banja mit Hut taten Kopf, Haut und Beinen gut. Wir machten die Beine lang, Lena die Köchin verzauberte mit ihrem grandiosen Gesang.  DSC02381

  • wir erklommen den Pass Kara-Tjurek mit 3.060 Meter Höh, mit Blick auf den Geistsee
  • Hagelsturm umtobte Passüberquerung
  • blumiger Schlüpfer am Pinienast + Scherze mit den Pferdejungs
  • Abstieg zum serpentin-grünen Kutscherlinskoje See
  • das Touristen-Kollektiv und die lieben Faulenzer auf einen Blick DSC02411
  • Magic Altai Tee aus Kräutern der Natur
  • Höhlenmalereien der Urvölker
  • letzte Nacht im Zelt im Tal des Kutscherla Flusses mit Abschiedstorte a la Lena

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  • Taxi nach Tjungur mit Gesang
  • Besuch des Heimatmuseums im Dorf Verchnij Ujmon

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  •  Abschiedsessen in Barnaul: Da waren`s nur noch 6

Eine wunderschöne Zeit ging leider viel zu schnell zu Ende. Ein ♥lichstes Dankeschön an das gesamte „Touristen-Kollektiv“ und an alle lieben „Faulenzer“. Ich werde mit Sicherheit so manchen einsamen Abend in meinem Zelt im weiten Sibirien an euch und die vielen lustigen Abenteuer im Altai denken.

Zugfahrt nach Barnaul

Die Nacht vor dem Aufbruch zum Zug nach Barnaul konnte ich nicht schlafen. Ich war total aufgeregt. Mich beschäftigten zu viele Fragen: Wie wird es sein, durch Sankt Petersburg zu radeln? Werde ich es schaffen pünktlich zu sein? Wie und wo bringe ich mein Fahrrad im Schlafwagenabteil unter?

Mein persönliches Motto um Ziele zu erreichen lautet ja immer: „Vorlauf schaffen – dran bleiben!“ So hatte ich schon im Vorfeld in Dresden die Fahrkarte nach Barnaul gekauft, einen Dolmetscher zum Bahnhof bestellt und das Hotel in Barnaul gebucht. Eine kleine Sicherheit, da in Russland ja einiges anders läuft und mit unserem Denken nicht zu vergleichen ist und man mit englisch nicht weiter kommt und die Mentalität manchmal nicht gerade Touristen freundlich gesinnt ist. Wenn die Dame hinter dem „Glaskasten“ nicht verstehen will, versteht sie es auch nicht – Basta!

So musste ich nur noch die 36 Kilometer zum Bahnhof radeln, Geld bei der Bank tauschen und Vorräte einkaufen. Wobei die Vorräte dahin gehend eingeschränkt wurden, da erst ab 13 Uhr in Russland Bier verkauft werden darf :-( Den Bahnhof „Ladoschskij“ fand ich dank Navigation des Smartphones punktgenau. Sergej war wie ich auch super pünktlich. Als erstes durfte ich das russische Abenteuer: Auskunft am Fahrkartenschalter miterleben. Man stelle sich an, um nach etwa  35 Minuten zu erfahren, dass es der falsche Schalter ist. Man nehme den nächsten, um nach 35 Minuten zu erfahren, dass die Dame jetzt eine 2 stündige Pause hat und landet schließlich am dritten Schalter und bekommt nach ca. 25 Minuten alle Auskunft die man benötigt. Danach wartet man, bis die Anzeige den Bahnsteig des Zuges preisgibt. Zum Glück gab es eine Rampe, so dass ich mein Fahrrad zum Gleis schieben konnte. Am richtigen Wagen angekommen, wird man von den Wagenschaffnerinnen empfangen und bekommt sein Abteil zugeteilt. Sergej half mir mein Gepäck zu verstauen, inzwischen nahm ich mein Fahrrad auseinander, welches dann im Gepäckfach über den obersten Betten untergebracht wurde.

Die Zugfahrt an sich war toll – super Service, nette Leute, mein Waggon war nur halb gefüllt und ich hatte ein 4er Abteil für mich ALLEINE! Jeder Wagen des Zuges fuhr wo anders hin und anscheinend wollten nicht so viele Leute nach Barnaul. Auf der Fahrt habe ich mich mit der Schlafwagenschaffnerin Irina (links im Bild) angefreundet.

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In Barnaul angekommen erwarteten mich 38° C und  5 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Ich hoffe, dass sie im russischen Fernsehen das Fussball WM Finalspiel übertragen. Interessiert mich jetzt doch wie es ausgeht. So könnte ich es ab 2 Uhr Ortszeit anschauen und um 5 Uhr morgens werde ich am Montag vom Reiseleiter abgeholt. Dann geht es auf Trekkingtour in den Altai.

Peterhof + Sankt Petersburg

Es ist geschafft! Nach ca. 1.500 mehr oder weniger Radelkilometern habe ich Peterhof erreicht und mich im Camp „Tom“ etabliert. Dieser lässt keine Wünsche offen und hat für mich ***** verdient.

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Peterhof so heißt hier die Stadt und die Palastanlage des Zaren. Das ursprünglich von Peter I. errichtete und von seinen Nachfolgern ausgebaute Gelände gilt als russisches Versailles und ist seit 1990 Weltkulturerbe der UNESCO.  DSC02029

Sankt Petersburg ist die zweit größte Stadt Russlands und die viert größte Europas. Es gibt sooooooo viel zu sehen und ist kaum zu schaffen in kurzer Zeit. Da muss ich wohl Sergej`s Einladung annehmen und noch einmal wieder kommen.

Winterpalast DSC02091

Die AuferstehungskircheDSC02132

Morgen geht es dann weiter. Vier Tage mit dem Zug nach Barnaul. Mal sehen was mich erwartet. Ich bin gespannt. ♥liche Grüße an alle Daheimgebliebenen