Bis zum Horizont: Anschlag und zurück

Unterkunft inmitten der ersten Königsresidenz Sri LankasÜbernachtung Anuradhapura

Bevor ich Sri Lanka verlassen werde, möchte ich mir noch verschiedene Sehenswürdigkeiten der Insel ansehen, reise mit Rucksack und Zug ins kulturelle Dreieck und beginne meine Rundreise in Anuradhapura. Dieser geschichtsträchtige Ort zog früher Gelehrte aus der ganzen buddhistischen Welt an. In seiner Blütezeit sollen hier geschätzte 120.000 Menschen gewohnt haben. Dem Doktor Shyarman habe ich es zu verdanken, dass ich in diesem schönen Gebäude, ein Relikt aus Kolonialzeiten, wohnen darf.

Zuerst sehe ich mir den König der Bäume „Jaya Sri Maha Bodhi“ an. Es soll ein Ableger des Bodhi-Baumes aus Indien sein, unter dem Buddha vor gut 2210 Jahren die Erleuchtung erlangt haben soll. Er brachte dem sri-lankischen Volk Wohlstand und seinem Glauben Fortschritt und gilt als der älteste dokumentierte Baum der Welt. Mit Iris aus China zusammen erobere ich am nächsten Tag alle weiteren kulturellen Stätten. Es wird ein Tagesprogramm voller Sehenswürdigkeiten. Der Eintritt ins Museum ist nicht gerade billig :-( Die Sonne brennt gnadenlos. An jeder heiligen Stätte müssen die Schuhe ausgezogen und der Sonnenhut abgenommen werden. Wir tanzen barfuß über die glühend heißen Steine. Bestaunen die Küche aus dem 5. Jahrhundert die einst geschätzte 5000 Mönche beköstigt haben soll. Beobachten einen Weißkopfseeadler beim Fischen und verspeisen seiner Beute auf einem Baum am „Elephant Pond“. Einem 75.000 Kubikmeter großen Wasserbecken, der für die Mönche gebaut und von diesen verwendet wurde. Dadurch das damals die Bevölkerungszahl ständig zunahm, entstanden allein im 3. Jahrhundert über 16 Stauseen. Es wurde ein ausgefeiltes Bewässerungssystem geschaffen mit Reservoirs und Kanälen, das über Jahrhunderte zur Versorgung der Menschen und zur Kühlung der Gebäude diente.

Morgendlicher Ökolärm und Spazierfahrt im tropischen Paradies

Am Abend entdecke ich ein Baby Gecko im meinem Bett und befördere ihn sachte heraus, damit ich ihn nachts nicht erdrücke. Er hat an den Wänden genug zu fressen, sie sind, auf Grund der vielen Seen rings herum, voller Moskitos. Guten Appetit! Des Morgens ab 4 Uhr werde ich vom Geschrei der Pfauen geweckt. Ich luge vorsichtig durch die Scheibe und sehe wie eine wilde Affenbande ums Haus zieht. So ist das also, wenn man im tropischen Paradies übernachtet. Ich werde zu einer Radtour mit Ratnasiri (70 Jahre) eingeladen und bestaune am Wegesrand Wasserbüffel oder mache Halt an einer Tischlerei, wo Möbel aus Teakbaum Holz hergestellt werden. Ratnasiri zeigt mir den Bau vom Leguan und erklärt, dass dieser aus Speichel gebaut ist, Wind und Wetter stand hält und für die Feuerstelle im Haus verwendet wird. Bevor wir an einem Moringa Baum anhalten, schlängelt sich direkt vor uns eine 2 Meter lange Schlange von rechts nach links über die Straße. Leider war ich nicht schnell genug und habe nur noch ihren heraus ragenden Kopf im Gras erwischt :-(

Der Moringa Baum (Meerrettichbaum), auch Baum des Lebens genannt, wo von die englischen Kolonialherren  die Wurzeln als Meerrettichersatz aufgrund des sehr ähnlichen Geruchs und Geschmacks verwendeten. Die Früchte sind ähnlich wie Bohnen und werden zum Beispiel als Gemüse in Currys verzehrt. Diese und vor allem die Blätter haben einen hohen Gehalt an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Aus den Samen lässt sich Pflanzenöl pressen, das eine vielseitige Anwendung in der Ernährung, als Schmieröl, als Grundlage zur Herstellung von Salben, Seife und Kosmetika oder als Biodiesel findet. Was den Baum aber definitiv zu etwas ganz Besonderem macht, ist die Fähigkeit der zu Pulver zerriebenen Samen verschmutztes Trinkwasser zu reinigen. Das Pulver bindet im Wasser enthaltene Schwebstoffe und Bakterien und sinkt mit ihnen zu Boden – zurück bleibt klares, trinkbares Wasser.

Sri Lanka´s Ayers Rock:   Sigiriya

Die Felsenfestung Sigiriya ist wohl der spektakulärste Ort der Insel. Etwa 200 Meter ragt ein hoher Gneismonolith aus der flachen Ebene und bietet von oben Ausblicke weit über das 18 Kilometer südlich gelegene Dambulla hinaus. Felsenfestung Sigiriya

Am Fuße des Felsens befindet sich der königliche Lustgarten. Die symmetrisch angelegte Parkanlage mit den Wasserspielen diente einst zum Abkühlen. Heute ist es verboten darin zu baden. Überall weisen Warnschilder darauf hin, dass es zu gefährlich sei, da hier Krokodile im Wasser leben. Steigt man den Felsen hinauf, kann man Felsmalereien aus dem 5. Jahrhundert bestaunen. Die Wolkenmädchen sind himmlische Gespielinnen der Götter, die sie mit Musik, Gesang und Sex unterhalten. Einst waren es 500 dieser göttlichen Schönheiten. Sie wurden mit aus Pflanzen- und Erdpigmenten hergestellten Farben (Rot, Gelb, Grün) auf eine aus Harzen und Kalk bestehende trockene Putzschicht (Secco-Technik) aufgetragen. Längsseits des Felsens wurden Kritzeleien, Graffitis aus dem 6. bis 14. Jahrhundert entdeckt. Darin versuchten die damaligen Besucher ihre Erregung bei der Betrachtung der Wolkenmädchen in poetische Worte zu fassen. Wie zum Beispiel: „Frauen eures gleichen lassen die Herzen der Männer zerfließen und ihre Körper erbeben. Ihre Haare stehen zu Berge, bis in die Spitzen voller Verlangen.“ Über die Reste des einst 14 Meter großen Löwen gelangt man aufs Plateau der Festung. Von dieser ältesten existierenden Palastanlage sind nur noch Fundamentreste zu sehen, wie das  27 x 21 Meter große Wasserbecken, das aus dem Fels geschlagen wurde und der aus einer Felsplatte bestehende Königsthron.

Von der Stadt des Lichts ans Ende der Welt

Nuwara Eliya wird „Nurelia“ gesprochen und heißt: Stadt des Lichts. Der mit 1.990 Meter höchst gelegene Ort am Fuß des höchsten Berges (2.524 Meter) der Insel, war einst Fluchtort der hitzegeplagten Briten. Sie vergnügten sich hier mit Pferderennen, Golfspielen oder lustwandelten im Victoria Park. Unter den Kolonialherren wurde hier ein wichtiges Anbaugebiet für Gemüse und das Zentrum der Teeproduktion geschaffen.

In der Nähe befindet sich der Horton Plains Nationalpark. Die Tropeninsel zeigt sich darin von ihrer wildesten Seite. Dieses auf 2.100 Meter gelegene Hochplateau nutzten die Briten als Jagdgrund für Leoparden und Elefanten. Was dazu geführt hat, dass eine besondere Spezi von Elefanten mit Fell vollkommen ausgerottet wurde. Die landschaftlichen Höhepunkte der Horton Plains sind die Baker´s Falls und World´s Ends. Neben Sambarhirschen und Leoparden ist auf den Plains der endemische Weißbartlangur (eine Affenart) heimisch. Geführt von einem einheimischen Guide, der viel zu erzählen weiß, genieße ich die 9 Kilometer Wanderung durch die leicht hügelige Hochebene mit ihrem hohen Gras und den zerzausten Bäumen. Wir entdecken die Spur des Leoparden, sehen grasende Sambarhirsche in der Ferne und einen Weißbartlangur Affen im Baum. Im Nationalpark wächst ausschließlich rot blühender Rhododendron als Baum. Die Kopralilie ist eine Fleisch fressende Pflanze und vom Ceylon Zimtbaum werden die jungen anfangs noch roten Blätter als Medizin gegen Malaria verwendet. Die rötlich gelben Erdpigmente wurden früher als Farbe zum Beispiel für die Malereien der Wolkenmädchen verwendet. Heute ist es verboten hier zu schürfen. Jedoch zur Restaurierung der alten Malereien werden die Originalfarben wieder hergestellt.

Angelangt am „Ende der Welt“ stehen wir vor einer dichten grauen Wolkennebelwand. Hier fällt das Plateau 870 Meter in die Tiefe. Wer beim Fotografieren den Abgrund nicht beachtet, kann schon mal in die Tiefe fallen. Erst vor zwei Tagen ist hier ein Mann abgestürzt. Er hatte einen Schutzengel, blieb in einem Baum hängen und wurde von der Armee mit Seilen gerettet. Laut Zeitungsmeldung soll er der erste Mensch sein, der einen Sturz vom world´s end überlebt hat. Wir machen eine Picknickpause und hoffen, die Wolken reißen fürs Foto auf. Bei optimalen Wetter soll man hier am Horizont die Südspitze Sri Lankas und den Indischen Ozean sehen können. Einmal bis zum Horizont: Anschlag und zurück. 

Die Vertreibung aus dem Paradies

Typisch Deutsch

Am Strand vom Ypsylon Hotel freunde ich mich mit Karin und Dieter aus Berlin, Regina aus Thüringen und Helga aus Baden Württemberg an. Sie sind hier zum Tauchen oder Sonnenanbeten. Gemeinsam beobachten wir all die anderen deutschen Gäste und amüsieren uns köstlich zum Beispiel über die zeitige Belegung der Liegen. Morgens um 4:30 Uhr bereits beginnt das große Run auf die zu knapp bemessenen Strandliegen. Mit Taschenlampe und Handtuch bewaffnet ziehen die Frühaufsteher los, um diese zu belegen. Wodurch es natürlich zu einem Kampf mit den Spätzündern kommt. Ich bin froh, meine Isomatte dabei zu haben und bei diesem Spielchen nicht mitmachen zu müssen. Oder ein Pärchen aus Bayern hat Schwimmnudeln dabei und reitet durch die Wellen vom Meer. Was bei diesem „Ausritt“ nicht fehlen darf, ist natürlich die farblich abgestimmte Badekappe passend zur Nudel. Sehr witzig finden wir auch eine Frau, die mit Papiertütchen auf der Nase gegen Sonnenbrand herum läuft. 😉

Geschichten am Strandesrand

Am späten Nachmittag genieße ich des öfteren Beach Volleyball am Strand vom Indischen Ozean mit den Schokoladen braunen einheimischen Jungs. Ich habe richtig Spaß beim Spielen und muss viel lachen. Am Zaun vor dem anderen Hotel lungern die Beachboys herum. Einer ruft mir zu: „Eh du bist wohl eine Lustigfrau?“ Mit Regina und Helga sitze ich am Strand in Sasha´s Beachbar mit einem Cocktail in der Hand. Wir beobachten die Beachboy´s pfeifen ihnen hinter her und machen uns lustig über sie. Wir tauschen uns Geschichten über Männer aus und lassen es uns gut gehen. Einfach herrlich dieses Leben!

Never change a running system

Ich packe meine Sachen für ein paar Tage, lagere die anderen ein und ziehe los die Westküste entlang in Richtung Süden. Kurz vorm Losfahren wollte ich meinen Sattel höher stellen, da zerbrach die Schraube vom Feststellring an der Sattelstütze :-( Mit einer Ersatzschraube repariert fuhr ich los. Beim Fahren rutschte mir der Sattel jedoch immer tiefer. Es ging nicht mehr fester zu ziehen! Unterwegs fand ich jedoch eine Fahrradwerkstatt und die beiden Jungs vom Laden haben mir kostenlos eine „Stopp Schelle“ in den Schaft der Sattelstütze gebaut. Der eine zeigte mir stolz sein italienisches Rennrad (für umgerechnet 700 EUR) und wir fachsimpelten ein bisschen. Obwohl ich dank Ayurveda etwas weniger wiege, ging durch diese Hitze die Sattelstütze in die Knie. Rad fahren in Sri Lanka

Andere Länder, andere Sitten und andere Natur

Zur Schönheit der Frauen in Sri Lanka gehören lange Haare. Wer kurze Haare hat, hat etwas angestellt, denn sie werden nur zur Strafe abgeschnitten. Karin aus Berlin hat ganz kurze Haare. Sie wurde gefragt, was sie denn verbrochen habe, dass sie so kurze Haare hat? Eines Abends sitzen wir zusammen beim Cocktail am Strand und lauschen den Erzählungen von Sunil, einem Einheimischen der Deutsch spricht. Er hat einen Verwandten der bei der Kriminalpolizei arbeitet und erzählt, mit welchen Foltermethoden Geständnisse erzwungen werden: Mit heißen Nadeln an Füßen und am Kopf oder in einem Raum mit extremen Gewürzen eingesperrt sein, den Täter mit Chilli einreiben und gefesselt in die Sonne stellen. Er erzählt auch, mit welchen Methoden die Bevölkerung „Selbstjustiz“ ergreift. Von anspucken bis Steine schmeißen oder sogar ermorden ist alles vertreten. lange Haare

Ein traditionelles Kleidungsstück hier ist der „Sarong“. Einfach um die Hüften geschwungen, zugeknotet und schon ist man ausgehfertig. Nüchtern betrachtet ist der Sarong nicht mehr als ein langes Stück Stoff, das um die Hüften gewickelt und vorwiegend von Männern getragen wird. Nach traditionellem Regelwerk gewickelt reicht der Sarong bis zu den Füßen. Doch die Mode erlaubt auch die bis zu den Knien reichende Kurzversion, die für mehr Bewegungsfreiheit sorgt. Das Wickelgewand ist in Asien weit verbreitet, insbesondere in Sri Lanka wird er tagtäglich getragen. Wer jedoch etwas auf sich hält, trägt ihn nur noch in der Freizeit oder im Bett zum Schlafen. Das Tragen eines Sarongs auf der Straße ist inzwischen ein Zeichen von Armut.

Ich liege im Viharamahadevi Park in Colombo und beobachte die Flughunde. Am  Tag hängen sie in den Bäumen ab und abends schwärzen sie den Himmel der Stadt. Am Strand beobachte ich des öfteren Weißkopfseeadler, die ihre Kreise über dem indischen Ozean ziehen. Ich bin im tropischen Paradies.

Adam´s Peak (2.243 m)

Zum Rad fahren an der Küste ist es mir viel zu heiß bzw. nur auszuhalten mit feuchten Turban und Kühlarmlinge. Ich reise zum Abkühlen in die Berge. Jedoch nicht zum Rad fahren. Ich möchte zum 2.243 Meter hohen Adam´s Peak pilgern. Begleitet werde ich von Shyarman, dem Ayurveda Arzt vom Ypsylon Spa. Er war wie ich noch niemals oben. Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder gute Buddhist diesen Berg zumindest einmal im Leben bestiegen haben. Der Berg ist eine Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus, Muslime und Christen. Auf dem Gipfel steht ein bewohntes Kloster, in dem sich ein 1,8 Meter langer Fußabdruck „Sri Pada“ befindet, der von Buddhisten als der Fußabdruck des Buddha verehrt wird. Hindus sehen den Fußabdruck als den von Gott Shiva an. Muslime sehen darin den Fußabdruck von Adam, Christen den des Apostel Thomas.  Adam´s Peak

So radel ich die 52 Kilometer zu seinem Haus in der Nähe von Colombo, beziehe das Gästezimmer und werde von seinem Vater, Onkel und ihm gut versorgt. Am Abend spielen wir Dame. Hier in Sri Lanka spielen sie mit rückwärts springen. Ich vergess das öfters und verliere mehrere Partien gegen seinen Onkel. Den nächsten Tag brechen wir gegen 13 Uhr mit dem Bus und leichtem Gepäck zu unserer Tour auf. Unterwegs haben wir uns einen Wasserfall angesehen und um 17 Uhr steigen wir in den Pilgerweg ein. Wir haben den längsten Anstieg von 16 Kilometern gewählt. Am Einstieg kaufe ich mir noch eine Taschenlampe und Plastiktüte für den Rucksack, weil ich beides vergessen habe und es regnet. Dann begann die Nachtwanderung. Ich bin auf Zeitreise und fühle mich zurück versetzt nach Nepal.

Unterwegs gibt es viele Blechhütten zum Ausruhen. Es gibt kostenloses Essen und Kaffee oder auch Tee zu kaufen, es wird getrommelt oder sich am Lagerfeuer gewärmt. Zur Vollmondnacht sind sehr viele Pilgerer unterwegs. Der nächste Tag ist ein nationaler Feiertag „Independence“ – Tag der Unabhängigkeit. Viele nutzen daher den freien Tag. Die nächtliche Wanderung im tropischen Regenwald ist warm und regnerisch und wird begleitet von wilden Urwaldgeräuschen. Leider schlafen Blutegel nie. Einer hat mich dann doch mit seinen scharfen Calcitzähnen erwischt, was ich sofort gemerkt habe – autsch.

Dreimal habe ich eine Stunde mit den Einheimischen auf dem Fußboden in den Blechhütten geschlafen und mich geärgert, meine Isomatte nicht dabei zu haben. Die Beleuchtung zum Adam´s Peak ist schon zu sehen. Aber auch Tonnen von Müll entlang des Weges. Irgend wann kann hier keiner mehr hoch gehen. Um 7 Uhr morgens war ich oben am Tempel und musste noch 2 Stunden auf den Doktor warten. Ihm fiel das Hochgehen besonders schwer. Da tausende Leute, Familien mit Kindern und Kleinkindern (geschätzte 20 bis 30.000) unterwegs waren, dauerte es noch mehrere Stunden, bis wir endlich im Tempel drin sind. Alle drängen in den Tempel hinein.  Mütter stillen derweil beim Warten ihre Babys. Ich denke dabei immer wieder an die Massenpanik der Love parade 2010 in Duisburg, wo viele erdrückt wurden. So fühlt es sich also an, wenn hunderte Menschen drängen und schieben. Irgend wann bin ich an der Reihe und kann dem Fußabdruck meine Ehre erweisen.

Abgestiegen sind wir den kurzen Weg von nur 7 Kilometern, 1.400 Höhenmetern und 5000 Stufen. Da hatte ich dann so meine Probleme mit Knien, Waden und Oberschenkeln :-( Auf dem Weg hinab macht ein Einheimischer ein Porträtfoto von mir. Ich frage, ob ich es sehen könnte und sage zu ihm, dass es mindestens 1.000 Rupien wert ist. Wir müssen beide lachen und er klatscht mit seiner Hand gegen meine. Give me five.

Ich frage mich, warum man sich das Pilgern antut? Erst quält man sich 14 – 16 Stunden hinauf und dann 4 Stunden wieder runter. Und alles nur für einen Fußabdruck von Adam. Den er wahrscheinlich schnell mal hinterlassen hat, als er aus dem Paradies vertrieben wurde und über die Adam´s Bridge nach Indien flüchtete. Am Ende des Weges gibt es Ayurveda Kosmetik zum Kaufen und eine kostenlose Fußmassage von den Anbietern, die wir gerne in Anspruch nehmen. Um 17 Uhr waren wir endlich am Bus. Geschlafen haben wir in Nuwara Eliya was wir dann 21 Uhr erreicht haben. Shyarman ist im Ministerium für Öffentlichkeitsarbeit angestellt und hat ein Doppelzimmer Appartement für nur 5 Euro die Nacht von der Regierung bestellt. Im 1900 Meter hoch gelegenen Ort der Insel war es ziemlich kalt. Zum Glück gab es heißes Wasser (was sonst nicht üblich ist) und warme Decken. Der Adam´s Peak – eine Pilgertour sondergleichen liegt hinter uns und der Muskelkater meines Lebens nun vor mir :-(

Nicht nur das Land, die Menschen und die Natur sind exotisch, sondern vor allem auch die Sprache. Hier die Vertreibung aus dem Paradies auf Singhalesisch:

පැරඩයිස් සිට පළවා හැරීම